Millionen Syrer fliehen vor dem Krieg in ihrem Land, doch Europa kümmert
sich kaum um sie. Das muss sich ändern, fordert der Kommissar für
Menschenrechte des Europarates.
"Es reicht, diese Zahlen anzuschauen, um zu verstehen, dass sich Europa mehr engagieren muss, um das Problem der Kriegsflüchtlinge in den Griff zu bekommen", sagt der Kommissar für Menschenrechte des Europarates, Nils Muižnieks. Er besuchte in den vergangenen Wochen mehrere Aufnahmezentren in der Türkei, Bulgarien und Deutschland. Jetzt stellte er die Ergebnisse seiner Recherche in Berlin vor.
Die Wahl fiel nicht zufällig auf die Bundeshauptstadt. Denn Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder, die ein Aufnahmeprogramm für syrische Flüchtlinge in die Gänge brachten. Nach Angaben des Innenministeriums halten sich hierzulande knapp 24.000 syrische Flüchtlinge auf. Im Rahmen der vom Bundesinnenminister und den Bundesländern beschlossenen humanitären Aufnahme sollen demnächst weitere 10.000 dazu kommen. Davon kamen allerdings bislang nur 1.780 an.
"Europa weigert sich, das Ausmaß dieser humanitären Katastrophe wahrzunehmen", sagt der Kommissar. Denn zunächst glaubte man, der Krieg würde nur wenige Monate dauern. Inzwischen ist aber klar geworden, dass der Notstand kein schnelles Ende haben wird. Die UN-Organisation für Nothilfe OCHA meldete kürzlich, dass sich die Zahl der Flüchtlinge im Laufe des kommenden Jahres mehr als verdoppeln könnte. Es wird erwartet, dass sich die humanitäre Situation rapide verschlimmert. In den angrenzenden Ländern reichen die bestehenden Aufnahmestrukturen schon lange nicht mehr aus, um alle Neuankömmlinge unterzubringen.
Ungefähr 210.000 Menschen leben zurzeit in den türkischen Flüchtlingslagern. Dazu kommen noch die knapp 500.000, die in den Städten leben und die etwa 100.000, die in unmittelbarer Nähe der Grenze Zuflucht von den Angriffen der syrischen Luftwaffe suchten und vom türkischen Noststandbüro versorgt werden.
"Die Türkei leistet eine hervorragende Arbeit", sagt Muižnieks: In den Camps haben die Flüchtlinge Zugang zu kostenloser medizinischer Versorgung und können sogar ihre Kinder zur Schule schicken. Doch das Geld wird immer knapper. Etwa 2,5 Milliarden Dollar hat Ankara bereits in die Versorgung der Flüchtlinge investiert. Weniger als zehn Prozent davon wurde durch internationale Hilfsprogramme finanziert.......................http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-12/syrien-fluechtlinge
21/12/13
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"Es reicht, diese Zahlen anzuschauen, um zu verstehen, dass sich Europa mehr engagieren muss, um das Problem der Kriegsflüchtlinge in den Griff zu bekommen", sagt der Kommissar für Menschenrechte des Europarates, Nils Muižnieks. Er besuchte in den vergangenen Wochen mehrere Aufnahmezentren in der Türkei, Bulgarien und Deutschland. Jetzt stellte er die Ergebnisse seiner Recherche in Berlin vor.
Die Wahl fiel nicht zufällig auf die Bundeshauptstadt. Denn Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder, die ein Aufnahmeprogramm für syrische Flüchtlinge in die Gänge brachten. Nach Angaben des Innenministeriums halten sich hierzulande knapp 24.000 syrische Flüchtlinge auf. Im Rahmen der vom Bundesinnenminister und den Bundesländern beschlossenen humanitären Aufnahme sollen demnächst weitere 10.000 dazu kommen. Davon kamen allerdings bislang nur 1.780 an.
"Europa weigert sich, das Ausmaß dieser humanitären Katastrophe wahrzunehmen", sagt der Kommissar. Denn zunächst glaubte man, der Krieg würde nur wenige Monate dauern. Inzwischen ist aber klar geworden, dass der Notstand kein schnelles Ende haben wird. Die UN-Organisation für Nothilfe OCHA meldete kürzlich, dass sich die Zahl der Flüchtlinge im Laufe des kommenden Jahres mehr als verdoppeln könnte. Es wird erwartet, dass sich die humanitäre Situation rapide verschlimmert. In den angrenzenden Ländern reichen die bestehenden Aufnahmestrukturen schon lange nicht mehr aus, um alle Neuankömmlinge unterzubringen.
Das Geld wird knapp
Besonders problematisch wird die Situation in der Türkei. Zwar konnte das dortige Notstandbüro die Situation im Südosten des Landes bislang kontrollieren. Doch in vielen Städten, wie der Grenzstadt Kilis, wo etwa 80.000 Flüchtlinge einquartiert sind, melden die Sicherheitsbehörden eine wachsende soziale Spannungen.Ungefähr 210.000 Menschen leben zurzeit in den türkischen Flüchtlingslagern. Dazu kommen noch die knapp 500.000, die in den Städten leben und die etwa 100.000, die in unmittelbarer Nähe der Grenze Zuflucht von den Angriffen der syrischen Luftwaffe suchten und vom türkischen Noststandbüro versorgt werden.
"Die Türkei leistet eine hervorragende Arbeit", sagt Muižnieks: In den Camps haben die Flüchtlinge Zugang zu kostenloser medizinischer Versorgung und können sogar ihre Kinder zur Schule schicken. Doch das Geld wird immer knapper. Etwa 2,5 Milliarden Dollar hat Ankara bereits in die Versorgung der Flüchtlinge investiert. Weniger als zehn Prozent davon wurde durch internationale Hilfsprogramme finanziert.......................http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-12/syrien-fluechtlinge
21/12/13
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Weihnachtsansprache: Gauck mahnt mehr Unterstützung für Flüchtlinge an...
ReplyDeleteIn seiner Weihnachtsansprache spricht Bundespräsident Gauck das große Thema Flüchtlinge in Deutschland an. Er mahnt, das Herz in dieser Frage nicht eng zu machen. Sein Dank geht an die Ehrenamtlichen......http://www.welt.de/politik/deutschland/article123260870/Gauck-mahnt-mehr-Unterstuetzung-fuer-Fluechtlinge-an.html
24/12/13